Meine erste Rede als Stadtverordnete widmete ich dem desolaten Zustand unseres Stadtwaldes und der damit verbundenen Trinkwasserknappheit. Nur durch die Aufforstung mit Baumarten, die besser an den Klimawandel angepasst sind, können wir den Wald wieder als Wasserspeicher nutzbar machen:
„[…] Laut Waldzustandserhebung 2020 hat sich der Grundzustand der Wälder gegenüber dem Vorjahr weiter verschlechtert. Auch die Absterberate der Bäume ist erneut gestiegen, wir erreichen in den letzten Jahren traurige Rekordwerte. In den letzten Jahren haben wir wegen längerer Trocken- und Hitzeperioden beobachtet, dass unsere heimischen Bäume kaum den Folgen des Klimawandels trotzen können. Die Bäume leiden unter Trockenstress und sind deswegen kaum wehrhaft gegen Krankheiten und Schädlinge. Der Reduktion des Baumbestandes muss aus verschiedenen Gründen entgegengewirkt werden. Zwei davon möchte ich nennen: Erstens, wie Frau Heilig auch schon sagte, der Wald leistet einen hohen Beitrag zum Wasserhaushalt, indem er zum einen große Mengen Wasser speichert, dieses aber auch filtert. Und der zweite Punkt, der ist vielleicht sogar noch wichtiger, ist, dass die Bäume CO2 in Sauerstoff umwandeln. Aber bei anhaltendem Hitzestress reduzieren die Bäume diese CO2-Aufnahme massiv, was dazu führt, dass weniger CO2 umgewandelt wird. Dieses wiederum verstärkt dann, dass die Erderwärmung weiter fortschreitet. Zwar kann der Klimawandel nur global bekämpft werden, wir müssen jedoch hier lokal unser Möglichstes tun, um unseren Beitrag zur Reduktion der Treibhausgase zu leisten und damit auch Dürren zu verhindern. Auch die zwei Monate mit mehr Niederschlag sind nur kurzfristig hilfreich, sozusagen mittelfristig ein Tropfen auf den heißen Stein. Maßnahmen gegen den Klimawandel und somit gegen Dürren müssen jetzt ergriffen werden, um die Kipppunkte gar nicht erst zu erreichen. Dafür und auch zur Lösung der Wasserknappheit werden wir in dieser Legislaturperiode einige Investitionen tätigen. Wir müssen dafür aber die Ursache, nämlich den Klimawandel, bekämpfen und können uns nicht allein auf die Aufbereitung des Mainwassers konzentrieren. Die Einführung eines Trinkwassercents oder Ähnliches benachteiligt Menschen mit geringerem Einkommen. Wichtiger ist das Einsparen von Trinkwasser, etwa durch die Nutzung von Brauchwasser in Neubaugebieten oder auch durch die Bewässerung mit Mainwasser. Um aber den Stadtwald wieder als Wasserspeicher und ‑filter nutzbar zu machen, müssen wir naturnahe resistente Laubmischwälder schaffen und den Wald erweitern. Nur so können wir gemeinsam ursächlich das Trinkwasserproblem und langfristig auch das Waldsterben verhindern.“